Vor vier Wochen wurde der Fahrkartenautomat in der S-Bahn Haltestelle Waldhof aufgebrochen und so schwer beschädigt, dass er unbrauchbar geworden war und abtransportiert wurde. Seitdem gibt es auf dem ganzen Bahnhof keinen einzigen Fahrkartenautomaten mehr.
Es war nicht das erste Mal, dass der Automat aufgebrochen wurde. Meist stand die Beute in keinem Verhältnis zu dem angerichteten Schaden. Aber der Automat stand auf einem Bahnsteig, war von außen schwer sichtbar und erleichterte in der verkehrsarmen Zeit den Ganoven ihr dunkles Handwerk.
Jetzt hat die Deutsche Bahn AG den Vorschlag des Arbeitskreises Waldhof aufgenommen, und will den neuen Automaten nicht mehr auf dem Bahnsteig, sondern am Zugang zum Bahngeländes aufzustellen. Er wird damit besser beleuchtet, ist leicht einsehbar und für die Fahrgäste besser zugänglich, wie bei einer Ortsbegehung festgestellt wurde. Mit dem Wechsel der Aushangkästen vom Bahnsteig zum Haltestellen-Zugang an der Seligenstädter Strasse hatte man bereits gute Erfahrungen gemacht.
Aber ganz so schnell wird das nicht gehen. Es muss ein neuer Sockel gegossen und Stromzuleitung gelegt werden, was bei dieser Witterung nicht so einfach ist. Dafür bestätigte die Bahn, dass Fahrgäste so lange keine Strafgebühr bezahlen müssen, wie kein Automat aufgestellt ist wenn sie auf der Fahrt vom Waldhof ohne Fahrschein angetroffen werden. Sie können beim Kontrolleur nachlösen, müssen aber spätestens beim Umsteigen ein Fahrkarte lösen. Werden sie nicht kontrolliert und steigen sie nicht um, dann haben sie Glück gehabt.
„Wenigstens für den Arbeitskreis war das vergangene Jahr ein erfolgreiches Jahr“ stellte der Sprecher des Arbeitskreises, Peter Heckt, in der Sitzung des Arbeitskreises fest.fest.
Die Erneuerung der Grundschule Waldhof, wo noch heute Unterricht in provisorischen Pavil-lons erteilt werden muss, wurde in den ersten Klaster aufgenommen und wird nun bald be-gonnen. Der seit langen geforderte Zebrastreifen an der Seligenstädter Strasse/Waldhof-strasse wurde errichtet und trägt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei. Auch das Waldhoffest war erfolgreich und hatte noch nie soviel Besucher wie in diesem Jahr. Schließ-lich wurden durch gut besuchte gemeinsame Veranstaltungen von Alt- und Neubürgern zum Fastenbrechen und zum Advent die Integration gefördert. Auch für die Videoüberwachung der S Bahnstation wurde zumindest einmal ein Mast errichtet, dem hoffentlich bald eine Ka-mera folgen wird. Am wichtigsten jedoch ist die Erhaltung der Waldkulisse. Sie soll in dem neuen Flächennutzungsplan wieder als das ausgewiesen werden, was sie schon immer war: ein Naturwaldgebiet
Ein Wehmutstropfen fällt allerdings doch in die Erfolgsstory: Das Ziel einer Schulturnhalle im Waldhof wurde vorerst nicht erreicht. So bleibt die Grundschule Waldhof die einzige Grund-schule in Offenbach ohne Turnhalle.
Auch in diesem Jahre hat sich der Arbeitskreis viel vorgenommen. In einem Frühjahrempfang im März will er seine Ziele vorstellen. Er will sowohl den Ausbau der Schule und des
Logistikzentrum kritisch begleiten. Ferner wird wiederum eine Reinigungsaktion im Frühjahr vorbereitet und das Waldhoffest soll eine neue Konzeption erhalten.
Die Bieberaue hat durch den neuen Steg über die Bieber und den Fußweg vom Waldhof zum Friedhof Bieber eine Aufwertung erhalten, aber die Spazierpfade am Bieberbach und der Aue sind ungepflegt und enden oft im Gestrüpp. Dabei lädt die schöne Auenlandschaft geradezu zum Spaziergang ein. Der Arbeitskreis will in Kürze nach einer Begehung Vorschläge dazu entwickeln.
Ziemlich ratlos stehen die S-Bahnbenutzer, die einen Fahrschein lösen wollen, am S-Bahnhof Waldhof vor einem leeren Betonsockel. Der einzige Fahrkartenautomat ds Bahnhofs ist weg. Vor Wochen wurde er aufgebrochen und beschädigt, dann holte die Bahn die Trümmer weg und jetzt ist ausser dem Sockel überhaupt nichts mehr vorhanden. Ein Spassvogel schrieb auf den leeren Sockel „Ihr Vögel! Das alles wegen 20 Euro“. Aber die Vögel, das waren vermutlich wildfremde Knacker, sind längst ausgeflogen sind und die Bahn lässt sich Zeit.
Sie läßt aber auch ihre Bahnkunden Ungewissheit. Kein Hinweisschild, keine Erklärung. Nichts. Was sollen die Reisenden tun? Schwarzfahren? Das kann sie teuer zu stehen kommen. Oder auf der nächsten Station in Bieber aussteigen und eine Karte lösen? Bis sie das getan haben ist der Zug weg.
Es ist nicht das erste Mal, dass Fahrkartenautomaten auf der S-Bahnstation Waldhof aufgebrochen worden sind. Die Haltestelle liegt versteckt und die Unholde können in der Nacht, besonders wenn der Fahrdienst beendet ist, ungestört ihr Werk verrichten.
Der Arbeitskreis Waldhof erinnert bei dieser Gelegenheit an seine Forderung auf Videoüberwachung der Bahnstation. Wäre sie errichtet worden, wären vielleicht die Übeltäter abgeschreckt oder später erwischt worden. Aber bis jetzt ragt nur ein einsamen Pfosten, auf dem später die Videokamera aufgebaut werden soll, in den Himmel. Für eine Kamera hat es noch nicht gereicht. Video Kameras stehen meist in belebten S Bahnhöfen, aber das wo sie besonders notwendig sind, nämlich an entlegenen Stellen, wird nichts getan.
Auf jeden Fall, so meint der Arbeitskreis, sollte der neue Fahrkartenautomat nicht mehr auf dem Bahnsteig aufgebaut werden, sondern am Eingang zum Bahnhof an der Seligenstädter Strasse. Der starke Verkehr auf der Seligenstädter Strasse schaffe eine bessere soziale Kontrolle und erleichtere auch das Lösen der Fahrkarte für beide Richtungen. Mit der Aufstellung von Aushangkästen hatte man schon gute Erfahrungen damit gemacht. Während die Kästen wiederholt zerstört wurden, als sie noch auf den Bahnsteigen standen, blieben sie unversehrt seit sie an der Strasse stehen. Ob die Bahn wohl den Vorschlag akzeptiert?
„Die neue Stellungnahme der Stadt Offenbach zum regionalen Flächennutzungsplan haben wir mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen“, erklärte der Sprecher der ehemaligen Bürgerinitiative „Rettet den Wald am Waldhof“ und Mitglied des Sprecherkreises des Arbeitskreises Waldhof, Erich Herrmann.
Die Stadt spricht sich darin dafür aus, das als „Waldkulisse“ bekannte Waldstück zwischen der Seligenstädter Strasse und der S-Bahnlinie wieder als Waldgebiet auszuweisen. Es war vor mehr als 10 Jahren überraschend als Industrie- und Gewerbegebiet eingetragen worden. Es ist jetzt mit großer Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen, dass Regierungspräsidium und der Regionalverband diesem Vorschlag folgt und den Naturwald wieder als Waldgebiet und Landschaftsschutzgebiet einträgt. Zahlreiche Waldhofer Bürger hatten während der Einwendungsfrist sich für die Erhaltung des Waldes ausgesprochen.
Der Waldstreifen schützt wie eine „Kulisse“ das Wohngebiet Waldhof vor dem S-Bahnlärm und verbessert die Luftbedingungen. Seine Feuchtgebiete sind ökologisch wertvoll und erhaltenswert.
Die endgültige Sicherung der Waldkulisse als Wald beendet auch die Verunsicherung der Waldhofbewohner, die beim dem Waldverlust eine Beeinträchtigung ihrer Wohnqualität und Wertminderung ihrer Anwesen befürchten mussten.
Der Arbeitskreis dankt dem Magistrat und den Stadtverordneten, die sich für die Erhaltung der Waldkulisse als Waldfläche und Feuchtbiotop eingesetzt haben und erwartet vom Regierungspräsidium und der Regionalplanung die baldige Umsetzung.
„Den Anfang machten die Waldhofer Muslime. Sie luden Nichtmuslime anlässlich des Waldhoffestes zum Fastenbrechen im Rahmen des Ramadan ein“ stellte Kurt Breitenbach in seiner Begrüßungsansprache zur gemeinsamen Adventsveranstaltung fest. Beim Fastenbrechen konnten die Waldhofer nicht nur türkische und orientalische Köstlichkeiten probieren, sondern auch etwas über die Bedeutung des Fastenbrechens im Islam erfahren.
Nun hat „Waldhof aktiv“ und die Evangelische Gemeinde die Muslime und Nichtmuslime
zu einer Adventsveranstaltung in das Evangelische Gemeindehaus im Waldhof eingeladen. Das Echo war überwältigend. Bis auf dem letzten Platz war das Gemeindezentrum besetzt und immer neue Stühle mussten herein getragen werden. Frauen mit und ohne Kopftuch saßen beisammen, Familien waren mit ihren Kindern gekommen und unterhielten sich bei Kaffee, Tee und Limonade über ihre Probleme. Gesehen hatte man sich im Waldhof schon öfters, aber um richtig ins Gespräch zu kommen war jetzt Gelegenheit.
Die selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen in ihren vielen Variationen, zeigten den muslimischen Neubürgern, dass auch die Waldhofer Altbürger etwas vom Backen und Zubereitung der Spezialitäten verstehen. Pfarrer Markus Fehlhaber erklärte während dem was Advent für die Christen bedeutet, er erläutert die Weihnachtsgeschichte und was es mit St. Nikolaus auf sich hat. Auch Adventslieder wurden gemeinsam gesungen.
Die Veranstaltung war zugleich Anlass die im Waldhof gesammelten Kinderspielzeuge an die „Tafel“ zu übergeben, die am Samstag und Sonntag auf dem Aliceplatz durch Freilose an bedürftige Kinder übergeben werden. Erika und Kurt Breitenbach hatten unermüdlich in Ihrem Bekannten- und Vereinskreis gute und gebrauchsfähige Spielzeuge gesammelt
Ebenso hatte der Arbeitskreis Waldhof und das 1. Polizeirevier Spielzeuge gespendet.
„Es gibt keine größere Freude, als anderen Freude zu bereiten“ sagte Erich Herrmann vom Arbeitskreis bei der Überreichung der Geschenke an Frau Christine Sparr und ihre Helfer.
Die muslimischen Gäste, Frau Jaara und Frau Ismail, bedankten sich für die Veranstaltung und versprachen weitere gute Zusammenarbeit im Waldhof. Ein guter Brückenschlag war gelungen.