Wer glaubte mit dem Bieberer Fastnachtszug seien die Fastnachtsumzüge in diesem Stadtteil vorüber, hatte sich getäuscht. Am Rosenmontag zog sich ein närrischer Lindwurm durch die Waldhofer Strassen und zeigten den Bewohnern, dass auch im Waldhof an Fastnacht etwas los ist.
Die Kinder der Kita 10 und 14 ließen es sich nicht nehmen. Verkleidet mit bunten Kostümen und mit lautem „Helau“ zogen sie durch den Waldhof und versammelten sich schließlich am Ententeich, wo sie Severin Baron und andere Mitglieder des Arbeitskreises Waldhof erwartet und sie mit vielen Bonbons und anderen Geschenken für ihren Mut belohnten, trotz des eiskalten Wetters auf die Strasse zu gehen und Fastnacht zu feiern.
Der bisherige Bolzplatz an der Grundschule Waldhof ist abgesperrt und die Bauarbeiten konnten wegen der Witterung nicht weitergeführt werden. Kein Schild oder Hineis verrät den ahnungslosen Passanten, was das da eigentlich vor sich geht.
Es geht um die Fundamente für die Notunterkunft für die Kita 14, die ab Anfang März völlig erneuert werden soll. Sie besteht seit über 25 Jahren und ist in Vielen zu erneuern und zu op-timieren. Während der Zeit des Umbaues sollen Container errichtet werden. Es wird eng und vor allem fehlen die Freiflächen. Aber in einem halben Jahr soll das Provisorium beendet werden.
Das Provisorium Grundschule Waldhof besteht allerdings schon länger als 25 Jahre. Die provisorischen Pavillons haben der Stadt schon eine Menge Geld gekostet, denn es musste häufig repariert werden und die Heizkosten sind auch nicht niedrig. Jetzt endlich sollen Nägel mit Köpfen gemacht und die Grundschule im nächsten Jahre erneuert werden.
Aber nicht nur die Kinder der Kita 14 sind die Leidtragenden des Umbaus. Auch für die Jugendlichen ist der Wegfall ihres Bolzplatzes an der Grundschule ein herber Verlust. Wie können sie sich sonst in ihrer Freizeit austoben, denn der nächste Bolzplatz Ottersfuhrstrasse/Am Kandel steht die meiste Zeit unter Wasser, wenn er nicht gerade zuge-froren ist. Und eine Turn- oder Sporthalle gibt es im Waldhof nicht.
Der Arbeitskreis Waldhof hält daher die umgehende Wiederherstellung diese Bolzplatzes für dringen erforderlich. Er hatte sich bereits früher an Drainierarbeiten beteiligt, die jedoch auch nur provisorisch waren. Jetzt aber ist eine gründliche Sanierung erforderlich. Leider steht Erneuerung des Bolzplatzes nicht gerade vorne auf der Dringlichkeitsliste der Stadt. Aber solange swill der Arbeitskreis nicht warten und bietet seine Mithilfe an.
Vor vier Wochen wurde der Fahrkartenautomat in der S-Bahn Haltestelle Waldhof aufgebrochen und so schwer beschädigt, dass er unbrauchbar geworden war und abtransportiert wurde. Seitdem gibt es auf dem ganzen Bahnhof keinen einzigen Fahrkartenautomaten mehr.
Es war nicht das erste Mal, dass der Automat aufgebrochen wurde. Meist stand die Beute in keinem Verhältnis zu dem angerichteten Schaden. Aber der Automat stand auf einem Bahnsteig, war von außen schwer sichtbar und erleichterte in der verkehrsarmen Zeit den Ganoven ihr dunkles Handwerk.
Jetzt hat die Deutsche Bahn AG den Vorschlag des Arbeitskreises Waldhof aufgenommen, und will den neuen Automaten nicht mehr auf dem Bahnsteig, sondern am Zugang zum Bahngeländes aufzustellen. Er wird damit besser beleuchtet, ist leicht einsehbar und für die Fahrgäste besser zugänglich, wie bei einer Ortsbegehung festgestellt wurde. Mit dem Wechsel der Aushangkästen vom Bahnsteig zum Haltestellen-Zugang an der Seligenstädter Strasse hatte man bereits gute Erfahrungen gemacht.
Aber ganz so schnell wird das nicht gehen. Es muss ein neuer Sockel gegossen und Stromzuleitung gelegt werden, was bei dieser Witterung nicht so einfach ist. Dafür bestätigte die Bahn, dass Fahrgäste so lange keine Strafgebühr bezahlen müssen, wie kein Automat aufgestellt ist wenn sie auf der Fahrt vom Waldhof ohne Fahrschein angetroffen werden. Sie können beim Kontrolleur nachlösen, müssen aber spätestens beim Umsteigen ein Fahrkarte lösen. Werden sie nicht kontrolliert und steigen sie nicht um, dann haben sie Glück gehabt.
„Wenigstens für den Arbeitskreis war das vergangene Jahr ein erfolgreiches Jahr“ stellte der Sprecher des Arbeitskreises, Peter Heckt, in der Sitzung des Arbeitskreises fest.fest.
Die Erneuerung der Grundschule Waldhof, wo noch heute Unterricht in provisorischen Pavil-lons erteilt werden muss, wurde in den ersten Klaster aufgenommen und wird nun bald be-gonnen. Der seit langen geforderte Zebrastreifen an der Seligenstädter Strasse/Waldhof-strasse wurde errichtet und trägt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei. Auch das Waldhoffest war erfolgreich und hatte noch nie soviel Besucher wie in diesem Jahr. Schließ-lich wurden durch gut besuchte gemeinsame Veranstaltungen von Alt- und Neubürgern zum Fastenbrechen und zum Advent die Integration gefördert. Auch für die Videoüberwachung der S Bahnstation wurde zumindest einmal ein Mast errichtet, dem hoffentlich bald eine Ka-mera folgen wird. Am wichtigsten jedoch ist die Erhaltung der Waldkulisse. Sie soll in dem neuen Flächennutzungsplan wieder als das ausgewiesen werden, was sie schon immer war: ein Naturwaldgebiet
Ein Wehmutstropfen fällt allerdings doch in die Erfolgsstory: Das Ziel einer Schulturnhalle im Waldhof wurde vorerst nicht erreicht. So bleibt die Grundschule Waldhof die einzige Grund-schule in Offenbach ohne Turnhalle.
Auch in diesem Jahre hat sich der Arbeitskreis viel vorgenommen. In einem Frühjahrempfang im März will er seine Ziele vorstellen. Er will sowohl den Ausbau der Schule und des
Logistikzentrum kritisch begleiten. Ferner wird wiederum eine Reinigungsaktion im Frühjahr vorbereitet und das Waldhoffest soll eine neue Konzeption erhalten.
Die Bieberaue hat durch den neuen Steg über die Bieber und den Fußweg vom Waldhof zum Friedhof Bieber eine Aufwertung erhalten, aber die Spazierpfade am Bieberbach und der Aue sind ungepflegt und enden oft im Gestrüpp. Dabei lädt die schöne Auenlandschaft geradezu zum Spaziergang ein. Der Arbeitskreis will in Kürze nach einer Begehung Vorschläge dazu entwickeln.
Ziemlich ratlos stehen die S-Bahnbenutzer, die einen Fahrschein lösen wollen, am S-Bahnhof Waldhof vor einem leeren Betonsockel. Der einzige Fahrkartenautomat ds Bahnhofs ist weg. Vor Wochen wurde er aufgebrochen und beschädigt, dann holte die Bahn die Trümmer weg und jetzt ist ausser dem Sockel überhaupt nichts mehr vorhanden. Ein Spassvogel schrieb auf den leeren Sockel „Ihr Vögel! Das alles wegen 20 Euro“. Aber die Vögel, das waren vermutlich wildfremde Knacker, sind längst ausgeflogen sind und die Bahn lässt sich Zeit.
Sie läßt aber auch ihre Bahnkunden Ungewissheit. Kein Hinweisschild, keine Erklärung. Nichts. Was sollen die Reisenden tun? Schwarzfahren? Das kann sie teuer zu stehen kommen. Oder auf der nächsten Station in Bieber aussteigen und eine Karte lösen? Bis sie das getan haben ist der Zug weg.
Es ist nicht das erste Mal, dass Fahrkartenautomaten auf der S-Bahnstation Waldhof aufgebrochen worden sind. Die Haltestelle liegt versteckt und die Unholde können in der Nacht, besonders wenn der Fahrdienst beendet ist, ungestört ihr Werk verrichten.
Der Arbeitskreis Waldhof erinnert bei dieser Gelegenheit an seine Forderung auf Videoüberwachung der Bahnstation. Wäre sie errichtet worden, wären vielleicht die Übeltäter abgeschreckt oder später erwischt worden. Aber bis jetzt ragt nur ein einsamen Pfosten, auf dem später die Videokamera aufgebaut werden soll, in den Himmel. Für eine Kamera hat es noch nicht gereicht. Video Kameras stehen meist in belebten S Bahnhöfen, aber das wo sie besonders notwendig sind, nämlich an entlegenen Stellen, wird nichts getan.
Auf jeden Fall, so meint der Arbeitskreis, sollte der neue Fahrkartenautomat nicht mehr auf dem Bahnsteig aufgebaut werden, sondern am Eingang zum Bahnhof an der Seligenstädter Strasse. Der starke Verkehr auf der Seligenstädter Strasse schaffe eine bessere soziale Kontrolle und erleichtere auch das Lösen der Fahrkarte für beide Richtungen. Mit der Aufstellung von Aushangkästen hatte man schon gute Erfahrungen damit gemacht. Während die Kästen wiederholt zerstört wurden, als sie noch auf den Bahnsteigen standen, blieben sie unversehrt seit sie an der Strasse stehen. Ob die Bahn wohl den Vorschlag akzeptiert?