Ringsum den Waldhof entstehen Pläne wie neue Wohngebiete geschaffen und Platz für Industrieansiedlungen zur Verfügung gestellt werden können oder das Industriegebiet optimiert werden kann. Sie können durchaus die Wohnqualität im Waldhof berühren und darum ist es ratsam sich frühzeitig damit zu beschäftigen, bevor es zu spät ist. Peter Janat, der Sprecher des Arbeitskreises Waldhof, hat sich di Pläne genau angesehen und bringt sie mit zur nächsten Zusammenkunft des Gesprächskreises Waldhof am Mittwoch, den 31. Januar 2018 von 14 – 16 Uhr im Stadtteilbüro Ottersfuhrstr 23 mit. Dort liegen die Pläne aus, werden von Peter Janat sachkundig erläutert und von den Teilnehmern diskutiert. Der Arbeitskreis lädt die Waldhofer herzlich in gemütlicher Runde dazu ein.
Für den Arbeitskreis Waldhof sind die Argumente, warum die Buslinie nicht verlängert wird und deswegen die Passagiere der Buslinie 101 gezwungen werden, 500 Meter vor der S-Bahn-Station, in deren Sichtweite, auszusteigen und der Bus dann schon zurückfährt, nicht nachvollziehbar. Sicher nicht für ältere und gehbehinderte Passagiere. Die 500 Meter plus Wende verursachten zu hohe Treibstoff-, Personal- und Buskosten, sagen die OVB. Natürlich verursacht der Busbetrieb Kosten, dafür bezahlen die Fahrgäste schließlich auch Fahrgeld. Und wenn die OVB die Fahrgäste kurz vor ihrem Ziel aussteigen lässt, fragt es sich, ob sie ihren Beförderungsauftrag erfüllt.
Eine Wende an der S-Bahn-Station würde die kurze Strecke weiter verkürzen. Aber das sei nicht möglich, weil der Boden nicht der Stadt gehöre. Seit 10 Jahren gibt es die S-Bahn-Station Waldhof und seit dieser Zeit warten die Passagiere der Linie 101 und 102 auf den Anschluss und jetzt sollen sie sich noch weiter in Geduld zu üben. Dass es auch schneller geht, zeigt die Verlängerung der Linie in das Kaiserlei-Gebiet. Die Nutzer brauchten nicht zu warten und wurden auch nicht zur Geduld ermahnt. Kosten spielten in diesem Stadtteil offenbar auch keine Rolle. Ein Trost bleibt: die Verwaltung denkt nach und das schon eine ganze Weile…
Vor 10 Jahren wurde die S-Bahn Station Waldhof eröffnet. Seit dieser Zeit ist es nicht gelungen, die Endstation der Buslinien 101 und 102 an diese zu verlegen. Die meisten Busse enden im Wohngebiet von Waldhof drehen ab und fahren zurück. Anwohner und Passagiere, die mit der SBahn weiterfahren wollen, müssen entweder im Freien auf einen anderen Bus warten oder die restliche Strecke zu Fuß gehen. Oft sehen sie dann nur noch die Rücklichter der S-Bahn. Dabei wäre es einfach, die Linien bis zu S-Bahn zu verlängern und sie dann um das Karree Scheugenpflug/Krummstraße wenden zu lassen oder auf dem brachliegenden Gelände gegenüber der S-Bahnstation einen Wendekreis zu installieren der OVB hatte den Anwohnern Hoffnungen gemacht, dass dieses Relikt endlich beseitigt und die Linie verlängert werden. Es sei darüber „nachgedacht worden“ die Linien zu verlängern, „sofern sich dies einrichten lässt“.
Bürgerbeteiligung wird verbal groß geschrieben, aber der Stadtteil Waldhof wird nicht an die entsprechende S-Bahnstation angeschlossen und dies seit über 10 Jahren. Der neue Verkehrsplan bis 2022 sieht immer noch die alte Linienführung vor. Offenbar hat das „Nachdenken“ nichts genutzt. Was dagegen spräche, wird auch nicht verraten. Jedenfalls sieht der neue Verkehrsplan insoweit keine Verbesserung vor und die Fahrgäste aus Waldhof dürfen für mindestens weitere vier Jahre die S-Bahn nur aus der Ferne sehen. Am anderen Ende der 101 am Kaiserlei ist das Gewerbegebiet besser dran. Sie brauchen keine 10 Jahre zu warten. Da wird die Linie 101 sofort verlängert, kaum dass die Bebauung beendet ist. „Warum diese Ungleichbehandlung?“ fragt der Arbeitskreis Waldhof.
Der Behindertenbeirat hat schon vieles für die Behinderten erreicht“ stellte sein Vorsitzender Rainer Marx im „Waldhofgespräch“ fest, aber es gibt noch viele Handicaps für Behinderte Es sei beispielsweise nicht immer einfach Arztpraxen zu erreichen, wenn Treppen zu überwinden sind und kein Parkplatz zur Verfügung steht. Der Ein- und Ausstieg aus öffentlichen Verkehrsmittel sei ebenfalls oft problematisch und Toiletten für Behinderte eine Mangelware. Auch die Straßenbeläge seien für Behinderte oft problematisch. Rainer Marx bittet um konkrete Hinweise damit zusammen mit anderen Institutionen Abhilfe geschaffen werden kann.
Die Zahl der Behinderten steige immer mehr an und nicht nur durch die längere Lebenserwartung, sondern auch durch den härteren Arbeitsstress. Umso mehr müsse man sich rechtzeitig mit einer möglichen Behinderung auseinandersetzen. Wolfgang Reuter konnte zu Beginn der Gesprächsrunde vermelden, dass die Anregung des vorherigen Gesprächskreises auf Seniorensport in der neuen Waldhofer Turnhalle auf fruchtbaren Boden gefallen ist und sowohl von der Volkshochschule als auch von dem Verein „Eiche“ Angebote vorliegen. Der Waldhof Gesprächskreis findet jeden letzten Mittwoch im Monat im Stadtteilbüro Waldhof um 16 Uhr statt. Die Dezember fällt er jedoch wegen der Feiertage aus. Dafür geht es im Januar um das Thema „Was wird aus dem Waldhof?“ Ruhiger Stadtteil im Grünen oder Slum.
Der Förderverein Turnhalle im Waldhof hat mit dem Bau und der Eröffnung der Turnhalle an der Waldhofer Schule sein Ziel erreicht. Vor 15 Jahren wurde der Verein von rund gegründet, Der hatte in kurzer Zeit rund 100 Mitglieder, meist Eltern der Grundschüler, die sich den Bau einer Waldhofer Schule und einer Turnhalle zum Ziel gesetzt hatte. Die Verhältnisse waren unerträglich geworden. Der Unterricht fand seit Jahren in Baracken und das Turnen in Bieber statt, wo die Schüler gefährliche Wegstrecken zurücklegen mussten und keinen vollen Sportunterricht erhielten.
Durch die Knappheit der Offenbacher Finanzen und der Rotstrich-politik des Regierungspräsidenten waren viele Hindernisse zu überwinden. Jetzt ist es endlich soweit und der Förderverein feierte es entsprechend bei seiner Mitgliederversammlung. Er dankte allen die mitgeholfen haben, besonders Peter Janat und auch Felix Schwenke, der als Jugendlicher die Barackenschule besucht hatte. Aber jetzt wird der Verein nicht mehr gebraucht und er beschloss mit einem weinenden und einem lachendem Auge seine Auflösung zum 31.Dezember 2017